Geschichte der Kette

Die Geschichte der Kette begann als Schmuck, in der Bronzezeit (2. Jahrtausend vor Christus) wurden Gliederketten als Schmuck getragen.

    

Danach befassten sich viele Gelehrte mit der Kette, so auch der griechische Mechaniker Philon von Byzanz in seinen Büchern Mechanike Syntaxis oder auch Leonardo da Vinci (1452 bis 1519) der in seinen Zeichnungen oft Gelenkketten skizzierte, die der heute verbreiteten Block- und Flyerkette sehr ähnlich sind. Ein Schöpfwerk mit Gliederkette wurde bereits im 1. Jahrhundert vor Christus von dem römischen Architekten und Ingenieur Marcus Vitruvius Pollio gebaut. Der Engländer Ph. White erhielt 1634 für die erste eiserne Ankerkette ein frühes Patent.

Im Jahre 1813 konstruierte Th. Brunten eine Gliederkette mit Steggliedern. Ihre Bedeutung errang die Kette aber erst mit Einsetzen der Industralisierung. Der Franzose André Galle erfand 1829 die nach ihm benannte Gallkette und der Schweizer H. Renold erwarb 1880 in England das Patent für die Stahlgelenkkette. Danach setzte die Kette ihren Siegeszug fort, sie wurde im Bergbau, in der Landwirtschaft und überall sonst eingesetzt, da sie nun durch die industrielle Fertigung in großen Mengen verfügbar war.

1878: Erste in größerer Serie gefertigte Rollenketten mit großer Teilung halten mit Aufkommen des Sicherheitsniederrades Einzug in die Fahrradtechnik. Der sehr unruhige Antrieb ist der Hauptnachteil dieser Bauform.

1895: William Spears Simpson erfindet die Simpson-Hebelkette, eine Konstruktion bei der das Kettenblatt an den inneren Bolzen und das Ritzel an den äußeren Bolzen der dreieckförmigen Kettenglieder eingreifen.

1929: Andre Galle erfindet die kurzgliedrige Blockkette, welche aus gebohrten Metallblöcken und Außenlaschen besteht, die mit Stiften miteinander verbunden wurden. Diese weist jeweils eine kurze Teilung (Block) und eine lange Teilung (Außenlaschen) auf. Die Nachteile der Blockketten sind das hohe Gewicht und der hohe Zahnflankenverschleiss. Trotzdem wurden Blockketten aufgrund ihrer hohen Steifigkeit noch ungefähr bis zum Zweiten Weltkrieg im Bahnradsport verwendet.

1978: Das französische Unternehmen Sedisport baut die erste Lagerkragenkette in Serie. An den Bohrungen der Innenlaschen sitzt bei dieser Kette ein Lagerkragen, die Hülse fällt weg. Die Vorteile der hülsenlosen Kette mit Lagerkragen sind der bessere Schmierstofffluss, die bessere seitliche Beweglichkeit und die geringeren Herstellungskosten.

1982: Das japanische Unternehmen Shimano bringt die Uniglide-Kette mit ausgestellten Außenlaschen, die die Schalteigenschaften verbessern.

1987: Das Unternehmen Regina erfindet eine bolzenlose Kette. Bei dieser sind die Hülsen durch die Außenlaschen hindurchgeführt, auf den Bolzen verzichtet man vollständig. Die Gewichtsersparnis von 65 g ist ein Vorteil, das Verschleissverhalten ist schlecht.

1988: Das deutsche Unternehmen Rohloff verbessert die Flexibilität ihrer Ketten durch nach innen angebogene Außenlaschen, was die Schaltqualität hebt.

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